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Falkenalarm

Glücklicherweise sind viele menschliche Nachbarn der Falkenfamilie in Spreitenbach sehr aufmerksam und beobachten die Geschehnisse rund um den Nistkasten im Kirchturm. Denn am Wochenende war regelrecht Falkenalarm: Koni Wiederkehr musste mehrfach ausrücken, um ausgerissene Jungvögel wieder einzufangen.

Die kleinen Falken haben zwar schon ihre typischen braun gemusterten Federn, aber zum Fliegen reichen die Kräfte noch nicht. Der erste Ausreisser hockte am Sonntagmittag auf einem kleinen Vorsprung am Turm und hat vielleicht noch zugeschaut, wie am Boden nach ihm gesucht wurde. Am Nachmittag wurde er allerdings beobachtet, wie er über die Strasse gerannt sei. Gut getarnt sass er dann unter einem Busch. Koni Wiederkehr rückte wieder aus, konnte ihn gut fangen und in einen Stoffbeutel packen. So wurde er hinauf auf den Kirchturm gebracht. Nun kam der heikle Moment: Wie reagieren die Geschwister, wenn der Ausreisser plötzlich wieder aus der hinteren Ecke des Nistkastens hereinkommt? Und tatsächlich, einer ist wohl erschrocken und ist seinerseits aus dem Nistkasten geflogen. Er wurde auf dem Kirchendach gesichtet, wo er die kalte Nacht verbringen musste.

Am frühen Montagnachmittag gab es wieder Falkenalarm: Der zweite Ausreisser hockte nun am Boden in einem Garten. Fangen liess er sich nicht und versteckte sich. Ein gefährliches Unterfangen, da es doch viele Katzen hat. Am Abend dann erneut Falkenalarm: Der Jungvogel sei wieder in einem Garten. Abermals rückt Koni Wiederkehr aus und diesmal kann er den jungen Falken einfangen mit Tuch und Beutel. Und wieder folgt der Aufstieg in den Kirchturm. Diesmal wird der Ausreisser den drei Geschwistern äusserst sorgfältig gezeigt, welche jenen ungläubig anschauen. Diesmal bleiben alle vier im Nistkasten und es setzt ein riesiges Geschrei ein. Eine abenteuerliche Geschichte mit Happy End.

Dieses Jahr ist die Brut etwa zwei Wochen früher dran als in früheren Jahren - ähnlich wie die Vegetation. Es seien unglaublich stürmische Teenies, sagt Koni Wiederkehr, der beobachten konnte, wie um jeden Bissen Futter gekämpft wird, sodass Staub und Daunenfedern fliegen. Wir wünschen den Jungvögeln alles Gute und Geduld beim Flüggewerden! (31.05.2022)

Veröffentlicht am Kategorien Aktuelles