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Am Samstag, 23. September 2023, haben sich acht Teilnehmende mit den ökologischen Nischen an Habitatsbäumen im Kulturland und im Wald auseinandergesetzt und beispielhaft je eine Tierart angeschaut, die von dieser Nische profitiert. Hornissen bauen ihr Nest gerne in der Nähe von Baumsäften, da sich die Arbeiterinnen von ihnen ernähren. Die Larven der Totenkopfschwebfliege entwickelt sich in Dendrotelmen und die Larven des Rosenkäfers und Eremits in Mulmhöhlen, von deren Imagines wir die Hinterlassenschaften sehen konnten. Es wurde genau beobachtet, wohin die Ameisen laufen und wo ihr Nesteingang bei der Mulmhöhle ist. Ein Buntspecht kam gerade geflogen, als es um die Spechtlöcher des abgestorbenen Astes an einem lebenden Baum ging. Dass auch stehende tote Bäume einen Wert haben (nebst dem Beherbergen von seltenen Käferarten), konnten wir am Turmfalken sehen, der sich dort niederliess. Habitatbäume sind enorm wichtig für die Natur und alte Bäume eine Bereicherung für den Wald.

Eine kleine Gruppe, sechs Erwachsene und ein Kind, haben sich am 19. Juni 2021 in den Wald aufgemacht, um auf Entdeckungstour zu gehen. Wir haben dazu nach und nach die unterschiedlichen Sinne geschärft: Mit "Eulenblick" und "Rehohren" haben wir ausgelotet, was es in der Ferne und der Nähe zu sehen und hören gibt. Dabei ist uns sogar ein junger Fuchs über den Weg gelaufen. Auf einem kleinen Fleckchen Waldboden haben wir unzählige Pflanzen, Steine und Kleintiere gefunden. Verschiedene Baumarten wie Tanne, Fichte und Eibe haben wir genauer angeschaut und wie man sie unterscheiden kann. Die Erfahrung, mit geschlossenen Augen zu einem Baum geführt zu werden und dessen Rinde zu betasten, war für alle eine bereichernde Erfahrung. Nach zweieinhalb Stunden sind wir voller schöner Eindrücke wieder zurückgekehrt.

Bei wunderschönem Frühlingswetter starteten am SA 8. Mai neun Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Spreitenbach-Killwangen zur Exkursion ins Auengebiet Chly Rhy bei Rietheim. Die Beobachtungen in Rietheim begannen nach einem Kaffee im Gartenrestaurant.

Unter der Leitung von Sylvia Seibold und Markus Hunziker wurde das vor ein paar Jahren renaturierte Auengebiet besucht, um Vögel zu beobachten und diverse Pflanzen zu bestaunen. Das Gebiet besteht aus verschiedenen Lebensräumen und bietet eine grosse Artenvielfalt: Der Rhein, ein renaturierter Seitenarm, Teiche, Auenwald, Blumenwiesen und Ruderalflächen bieten vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum.

Der Kuckuck begleitete die Gruppe die ganze Zeit über mit seinem unverwechselbaren Ruf. Ein Flussuferläufer überraschte mit einer kurzen Landung am Rheinufer. Insgesamt konnten gegen 40 Vogelarten gehört und beobachtet werden. Am künstlich geschaffenen Steilufer aus Sand haben viele Uferschwalben ihre Bruthöhlen gegraben. Das emsige Treiben an dieser Sandschüttung war sehr beeindruckend, ebenso wie das plötzliche Auftauchen des Baumfalken.

Bei den Pflanzen stach besonders der wunderschön weiss blühende Milchstern heraus. Die Blumenwiesen stehen noch nicht in voller Blüte. Der Wiesensalbei, der kleine Wiesenknopf und der Wiesenbocksbart konnten entdeckt werden. Auch viele kleinere Pflanzen wie kriechender Günsel, Gundelrebe, Veronica oder Gänseblümchen säumten die Wege.

Der Besuch dieses schönen Gebiets kann nur empfohlen werden. Hier lassen sich während des ganzen Jahres interessante Beobachtungen machen. (12.05.2021)

Als Dankeschön für unseren Sponsorenbeitrag wurde der NVSK zu einer Führung und zum Apéro im dieses Jahr eröffneten Naturzentrum Klingnauer Stausee eingeladen. Auf der Führung erfuhr die Gruppe spielerisch Historisches rund um die Entwicklung des Stausee-Gebietes vom Auengebiet im 19. Jh. über die Aare-Kanalisierung, den Kraftwerkbau und die Entstehung des Stausees bis hin zum international bedeutenden Naturschutzgebiet.

Es ist eines der wichtigsten Schweizer Schutzgebiete für Vögel auf dem Zug und als Überwinterungsgebiet. Wir konnten einige Vogelarten beobachten wie Brachvögel, Bekassinen, Silber- und Graureiher, mehrere Entenarten und sogar der Eisvogel zeigte sich mehrmals. Wir befassten uns auch mit dem Lebenszyklus der Libellen - für einige von uns war dies eine schöne Repetition des Wissens, welches wir auf der Exkursion von Ernst Weiss im vergangenen Juli erworben haben. Der Apéro rundete das Erlebnis bei schönstem spätsommerlichen Wetter ab.

Auf der Libellen-Exkursion mit Ernst Weiss am 6. Juli 2019 konnten die Teilnehmenden gleich beim Treffpunkt am Sprützehüsli in Spreitenbach die für kleine Bäche typischen Blauflügel-Prachtlibelle und die Gebänderte Prachtlibelle beobachten. Wie auch bei vielen Vogelarten sind die Männchen farbig und die Weibchen unscheinbar braun.

Auf dem Weg zum Alten Bad konnte eine patrouillierende Gefleckte Smaragdlibelle beobachtet werden, wie sie blitzschnell ihre Flugrichtung änderte. Beim Alten Bad flog auch eine Glänzende Smaragdlibelle. Das Alte Bad ist auch Lebensraum für den Spitzenfleck, die Grosse Pechlibelle, den Vierfleck, den Kleinen Blaupfeil und die Blutrote Heidelibelle. Von letzterer haben wir ein frisch geschlüpftes, noch gelb-oranges Männchen beobachtet. Weiter konnten wir eine Vielzahl von Hufeisen-Azurjungfern im Tandem bei der Eiablage sehen. Am Franzosenweiher zeigte sich die Grosse Königslibelle.

Ernst Weiss erklärte der Gruppe den Unterschied von Klein- und Grosslibellen, den typischen Lebensraum verschiedener Libellenarten, die Bedürfnisse und Hindernisse - z.B. Baumstämme im Bach für die direkt über der Wasseroberfläche patrouillierenden Libellenarten - sowie den Lebenszyklus der Libellen. Er zeigte anhand von Bildern die Merkmale und feinen Unterschiede der Libellenarten auf. Obwohl die Sonne gegen Ende der Exkursion hinter Wolken verschwand, zeigten sich die Libellen schön und es war für alle Teilnehmenden eine Bereicherung und es wurde viel fotografiert.

Weitere Informationen zu Libellen finden Sie unter:
https://www.libellenschutz.ch/arten
http://www.libellen.li/

Am Samstag, 11. Mai 2019 haben neun Mitglieder einen Ausflug an den Lützelsee unternommen, um im Weiler Hasel die Storchenkolonie zu besuchen.

Neben Schnabelklappern zur Begrüssung des Partners war das Herbeibringen von Nestmaterial und ein Köpfchen eines Jungstorches zu beobachten. Zwei Graugansfamilien waren mit ihren Jungen unterwegs; Sperlinge, die ihre Nester direkt unter den Storchenhorsten bauen, flogen ein und aus und der Rotmilan kreiste über der Storchenkolonie und suchte dort Futter für seine Jungen. Neben den Vogelbeobachtungen waren auch die Riegelhäuser im Hasel und in Lutikon eine Augenweide sowie die Orchideen im Lutikerried - einem Ried von nationaler Bedeutung. Obwohl das Wetter wechselhaft war, hat sich der Ausflug gelohnt.


Damit Wildbienen und andere Insekten wieder intakte Nisthilfen vorfinden, haben wir am Insektenhotel beim Dreschschopf in Spreitenbach rissige Holzrugel aussortiert und solche mit frisch gebohrten Löchern in die Regale des Insektenhotels gestellt. Die Lochgrösse variiert, damit jede Insektenart ein passendes Loch für die Eiablage findet.

August 2018

Am Samstag, den 9. Februar 2019 trafen wir uns wie jedes Jahr zum Schneiden der Kopfweiden. Wieso es Sinn macht, Kopfweiden zu pflanzen und zu schneiden, können Sie im Text unterhalb der Bildern nachlesen.

Kopfweiden - Kulturgut, Landschaftselement und Werkstofflieferant

Heutzutage sieht man die landschaftsprägenden Kopfweiden nicht mehr so oft. Früher wurden die Weiden als Rohstofflieferant für Weidenkörbe aller Art gepflanzt und gepflegt.
Durch das viele Schneiden auf immer gleicher Höhe und nahe am Stamm bilden sich Köpfe, daher der Name Kopfweiden. Der Name bezieht sich also nicht auf eine Weiden-Art, sondern auf die spezielle Form, welche sich durch die intensive Nutzung mit der Zeit ergibt. Es wird unterschieden zwischen den niedrigen Kopfweiden und den eher hochstämmigen Kopfbäumen. Die Ruten der niederen Kopfweiden werden vor allem für diverses Flechtwerk gebraucht und jährlich geschnitten. Die Hochstammformen dienten unseren Vorfahren als willkommenes Futterlaub für das Vieh und wurden nicht alljährlich, sondern nur alle 3-4 Jahre gestutzt. Als Futterlaub-Lieferanten wurden auch andere Baumarten wie Esche und Ahorn genutzt.

Diese Bäume wurden meist mit dem Gertel geschnitten und werden auch Schneitelbäume genannt. Solche Schneitelbäume wurden oft am Rande von Weideland genutzt. Durch das viele Schneiden bildeten sich dichte, niedere Baumhecken, welche gleichzeitig als Weidezaun dienten. Baum- und Strauchhecken wurden auch für die Herstellung von Reiswellen (Bürdeli) genutzt, um die Öfen zu befeuern. Naturschutz mit Köpfchen könnte man die heutigen Neupflanzungen nennen. Bis schöne einigermassen grosse Köpfe gebildet sind, dauert es allerdings etwa zwei bis drei Jahrzehnte. Je dickköpfiger die Weiden sind desto besser. Da bei Weiden auch das alte Holz nicht sehr hart wird, bilden sich im Inneren der Köpfe oft Faulstellen. Dann fangen kleine Höhlen an, sich zu bilden, welche Vögeln, Fledermäusen und vielem Kleingetier Unterschlupf bieten. Ab diesem Stadium werden die Bäume noch wertvoller für die Natur. Diverse Schmetterlingsarten brauchen Weiden als Nahrung im Raupenstadium. Blattwespen und Käfer nutzen die Blätter ebenfalls gerne. Blattläuse befallen vor allem die zarten Triebspitzen.
Weiden, welche nicht alle Jahre geschnitten werden, bilden zudem sehr früh Blüten, welche den Bienen und weiteren Insekten als erste Nahrung im Frühling willkommen sind.
Für die Biodiversität sind die Weidenarten deshalb sehr wertvoll. Da Weiden sehr vital sind, können abgeschnittene Zweige Wurzeln bilden. Diese Fähigkeit wird auch heutzutage noch für den Lebendverbau von Böschungen und Ufern genutzt. Ferner können Weiden zum Bau von lebenden Zäunen, Pergolen oder Weidenhäusern verwendet werden. Solche Bauten sind relativ einfach herzustellen. Je nach Grösse der Bauten muss aber eine gute Statik berücksichtigt werden. Dies ist vor allem bei Kinderspielplätzen sehr wichtig. Der Gestaltung mit lebenden Weiden sind fast keine Grenzen gesetzt. Die künstlerisch gestalteten Gebilde brauchen aber auch einen regelmässigen Schnitt, damit ihre gewünschte Form und der Zweck erhalten bleiben.